Vom Motorboot nebenan bekomme ich die Tipps für die nächsten Tage in den finnischen Schären. Die Karten, warnt Skipper Pekka, sind mit Vorsicht zu genießen. Ab der Sechs Meter-Linie fährt er nur über 3 Knoten, wenn er die Strecke sicher kennt. Trotzdem empfiehlt er mir Häfen, zu denen die Fahrwasser schon in der Karte als „not reliable“, also als nicht verlässlich angegeben sind und irgendwo zwischen einem und drei Metern liegen. In den offiziellen Sportbootkarten sind die in warnendem Rot gedruckt. „Navigating there is very old school“, meint er und zeigt auf die Baken, die man genau in Deckpeilung behalten muss. Aber die Plätze mit den für mich unaussprechnlichen Namen und verwinkelten Fahrwassern führen zu den echten Aalands, weil nur wenige Yachten sich dort hin trauen. Meist sind es nur die einheimischen Fischer, die ihre Boote in den roten Bootshäusern der kleinen Häfen liegen haben. Und oft ist auch nur für fünf oder sechs Gastyachten Platz. Man sollte also nicht zu spät ankommen.
Trotzdem: Das Revier ist alles andere als einfach. Tiefenlinien enden häufig bei der zehn oder sechs Meter Linie und so sind weite Teile der Blätter einheitlich in Blau gefärbt. Darin veteilt Symbole für Steine dicht unter der Wasserfläche und Meterangaben: mal sechs Meter, mal ein Meter. Orientierung gibt das wenig. Die vorgegebenen Routen zu verlassen scheint wenig mir ziemlich riskant.
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