Reisen, Frei sein – soweit der Traum. In der Theorie steht dem natürlich noch das eine oder andere im Wege. persönliche Anker zu lichten – also alles zu verkaufen, keine festen Bindungen an die Heimat zu haben macht die Abreise leichter, kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen.
Für das US-Visum beispielsweise ist neben dem persönlichen Erscheinen in Berlin die eine oder andere Formalität erforderlich. Termine dafür gibt es telefonisch beim „Live Service“, für 1,79 Euro pro Minute. Eine kurze Schilderung meines Vorhabens und die Frage „Was brauche ich denn nun alles?“ wird promt und fachkundig beantwortet: „Ein B1/B2 Visum“. Dazu sind dann natürlich noch einige Unterlagen notwendig, die nun einen durchschnittlich bürokratiegewohnten Europäer nicht überraschen:
- Gültiger Reisepass
- Formular DS 156 und Formular DS 157 (herunterladen von www.us-botschaft.de)
- ein Foto 5×5 cm (quadratisch ist ungewöhnlich, aber wichtig!) das Gesicht und beide Ohren zeigt.
- ein DIN A5 Umschlag mit 1,45 Euro frankiert (Sie möchten den Pass ja auch zurück bekommen)
- Einen Beleg über die bezahlte Visagebühr (ebenfalls über www.us-bootschaft.de zu erledigen)
Dann hat der Mitarbeiter aber noch zwei Schmankerl parat, die einem etwas das Gefühl geben, nicht so recht erwünscht zu sein: „Für die USA steht fest, dass Sie, einmal eingereist, nicht wieder ausreisen möchten. Daher muss man für das Visum beweisen, dass es Gründe gibt, das Land auch wieder zu verlassen. Wie diese Gründe aussehen, überlassen wir vollkommen dem Antragsteller.“ Aha. Immerhin folgten einige Tipps: So ist ein ungekündigter Arbeitsvertrag beispielsweise ein Grund zurückzufahren. Ebenso Dokumente, die Besitztümer in der Heimat belegen, „wobei ein Haus eher akzeptiert wird als ein Auto“. Auch soziale Bindungen, also „Kinder und Ehepartner“ sind gute Gründe wieder zurück zu fahren. – Schade, dass mir all das fehlt…
Mehr noch stößt meine morgendliche Kreativität aber an ihre Grenzen bei „dann benötigen Sie noch Dokumente, die belegen, warum sie in die USA reisen“. Auf Nachfrage wird bestätigt, was ich befürchte: Mit Dokument ist nicht gemeint, das ich das schriftlich darlege, sondern es muss ein offizielles Dokument sein. Außer einem ärztlichen Attest, das mir unstillbare Neugierde bescheinigt, fällt mir spontan nichts ein. – Für Tipps bin ich auf jeden Fall offen!
Ach ja übrigens, da ich erst nächstes Jahr und sogar erst im zweiten Quartal einreise, kann ich den frühesten Termin für das Abgeben dieser Unterlagen am 23. Dezember haben. Dann machen wir es uns als mal bequem im Hamburger Hafen…
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