Am Ende der Great Lakes

Chicago, Illinois vor dem Bug

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Jahrelang hatte ich davon geträumt, diesen Schlag über den Lake Michigan zu machen.

Im Logbuch liest sich die Ankunft beeindruckend:

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Lake Michigan. – Buntes Blinken auf den Türmen von Chicago. Die Hafeneinfahrt liegt 12 Meilen voraus und die erleuchtete Skyline ist unverkennbar. [/quote]

Ankunft in Chicago im Morgenlicht
Ankunft in Chicago im Morgenlicht

Der See ist zu breit, um ihn bei Tageslicht zu überqueren. Unter Segeln waren wir über zwölf Stunden unterwegs, hatten das Ostufer am Nachmittag mit Kurs auf die untergehende Sonne verlassen. Über Nacht lag unverkennbar der rötliche Schimmer einer Großstadt vor uns und wies uns den Weg über den dunklen See.

Kaum lösten sich die ersten Blinklichter der Hochhäuser über den Horizont, stieg die Sonne langsam hinter uns auf. Mit der Ankunft glühte die Skyline der Metropole förmlich in den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Sears Tower, Navy Pier und andere Landmarken der ehemaligen Heimat von Al Capone lösten sich langsam aus dem Bild und machten die Ansteuerung zum Kinderspiel.

Wer wie ich von den Lakes aus weiter ins Binnenland möchte, kommt nicht an der Metropole am Lake Michigan vorbei. Der Chicago River ist die einzige schiffbare Verbindung der Lakes mit den Flusssystem, dass letztendlich meine Passage bis nach Mobile, Alabama an die Golfküste der USA möglich machte. – Quer durch den mittleren Westen und in den Süden der USA.

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Paulinchen lag direkt vor der Stadt im Mooringfeld mit freiem Blick auf die beeindruckende Skyline, die jeden Abend zu einem bunten Lichtermeer wurde, dass wie ein Magnet zu Streifzügen durch das Nachtleben einlud. Inzwischen lag die feuchte Hitze des Spätsommers über der Stadt und brachte fast täglich ein kurzes Gewitter in denen sich die Kanalisation der Stadt mit enormen Wassermassen füllte. Trotzdem schien die Zeit ideal für einen Besuch: Die Stadt wirkte von der Wärme beruhigt und nicht so aufdringlich, wie ich viele Großstädte erlebe, nachdem ich Monatelang mehr oder weniger abgeschieden an Bord war. Chicago war einladend, die Vorbereitungen für die kommenden Monate in Ruhe zu beginnen.

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Vor dem Start in diese Etappe hieß es Abschied von den Seen und vom Segeln zu nehmen. Die Lakes hatten mich freundlich aufgenommen und mir einen langen Sommer ermöglicht. Den folgenden Spätsommer verbrachte ich mit gelegtem Mast unter Brücken und Stromkabeln eingebettet in Flussufer. Mit jeder Meile Richtung Süden wuchs der Abstand zum folgenden Winter und verlängerte sich der Sommer.

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