Jean-François hatte ich 2010 im Intra-Coastal Waterway zum ersten Mal getroffen. Anschließend verbrachten wir als zwei Einhandsegler eine ganze Weile in den Bahamas zusammen. Jetzt ist der Kanadier mit seiner Yacht Misty auf dem Weg nach Grenada und unser letztes Treffen liegt seit 2011 in der Chesapeake Bay lange zurück. Gestern erinnerte er mich: „I still owe you a beer“ – Und so gibt es nun eine kleine Planänderung:
[quote align=“left“ color=“#999999″]Nach Grenada für ein Bier.[/quote]Ich hatte ja hier und da schon angedeutet, dass ich die Route grundlegend ändern werde. Vom Leben an Bord sehen Landkarten eben anders aus, als zuhause am Schreibtisch. Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen: Paulinchen goes Panama and round! – Klingt nach segeln auf der Barfußroute, wird aber nur ein kurzes Stück lang so sein.
Hier in Mobile werde ich nur noch das Nötigste machen und dann Kurs Südosten setzen. Da liegt zwar nicht Panama, aber zum Beispiel die Marina Peakey auf der Karibikinsel Trinidad. Die steht zurzeit auf meiner Liste ganz oben als Platz für die anstehenden Arbeiten am Schiff. Für Alternativen in der Gegend bin ich aber durchaus offen und jeder Tipp zu günstigen Plätzen mit etwas Infrastruktur und der Möglichkeit, selbst am Boot zu arbeiten, sind für mich als Karibikanfänger Gold wert.
Jedenfalls geht es später im Sommer noch einmal für eine Weile wieder an Land und Paulinchen bekommt eine langsam fällige Grundüberholung vor dem Törn nach Patagonien. Oben an auf der Liste stehen: neue Farbe und neue Wanten. Wünschenswert wäre auch eine neue Heizung. Ganz besonders gespannt bin ich aber auf meine neue Sprayhood. Nach einem langen Gespräch mit vielen tollen Tipps mit dem Team von „M.u.H. von der Linden“ auf der Messe in Tulln, werde ich die in diesem Sommer nämlich selbst aus GFK bauen.
Wenn das erledigt ist, geht es im Herbst Richtung Panama weiter. Dort verlasse ich Barfußtrek auch schon wieder mit neuem (altem) Kurs nach Süden. Jetzt allerdings entlang der Küste von Kolumbien, Equador, Peru und Chile. Ich bin gespannt auf beeindruckende Küsten und vor allem einige Ausflüge ins Land zum Inka-Trail und anderen sehenswerten Ecken.
Diese Route hat aber nicht nur touristische Vorteile: Ich tausche den kräftigen und schwer berechenbaren Guayana-Strom vor Brasiliens Küste gegen den schwächeren Humboldstrom im Pazifik und es geht ums Kap, durch die Magellanstraße oder den Beagle-Kanal anschließend „richtig herum“. Dann allerdings bin ich für die bisherige Route auf der falschen Seite,zurück im Atlantik. Warum also nicht der Hauptwindrichtung im Süden folgen und Richtung Afrika, Asien und von Westen aus in die Südsee segeln? Aber bis dahin ist der Kalender schon längst wieder zur Glaskugel geworden und schon über den Südatlantik gibt es diverse Optionen zu segeln. Wie es dort genau dorthin geht, werde ich dort sehen. Bis Kapstadt, etwa Mitte 2015, ist es ein Plan. Dahinter wieder eine schöne Idee.
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