Zurücklassen und weiterfahren

30 05.470N 087 12.781W Ich war so stolz auf meinen Anker, als gestern in den Sturmboeen einige Boote an mir vorbei zogen. „My Therapie“ war so eines. Ein grosser Trawler, wenig im Wasser, viel oben drauf. In Jeder Boe bockte das Boot in alle Richtungen. Nach einigen Versuchen einen Platz zum Ankern zu finden, hat der Skipper kurzerhand Anlauf genommen und den Bug auf den Strand gesetzt. – Auch eine Moeglichkeit. Aber heute morgen kam fuer mich die ernuechternde Feststellung: Nicht der Anker hat gehalten, sonder etwas anderes. Und es hat so gut gehalten, dass Anker, Kette und ein Teil meiner Liros Ankertrosse noch immer dort halten. Drei Stunden lang habe ich mit Hilfe von „My Therapie“ am Morgen damit verbracht den Anker zu bergen. – Per Dingi mit einem Klappdraggen versucht die Kette zu heben und dann irgendwann das Messer gezueckt und alles zurueckgelassen. Keine so ganz einfache Entscheidung! Der Delta Anker war teuer und mein bestes Stueck im Boden. Die 15 Meter Kette waren teuer und es war meine schwere, bleibeschwerte Ankerleine scheint Liros nicht in den USA zu vertreiben. Jedenfalls treffe ich immer wieder auf bewundernde „will ich auch haben“-Blicke, wenn ich sie vorfuehre und niemand hat sie jeh gesehen. Aber weitersuchen haette bedeutet, wieder nicht loszukommen. Und die naechste Front wartet nicht. Also bleibt das Ankergeschirr zurueck, und ich bin jetzt seit drei Stunden auf See. Ruppiger Restschwell von gestern aus Sueden, leichte Windsee aus Osten. Drei Tage gegen an Richtung Tampa. Aber in der Pfanne hinter mir brutzeln gerade die ersten Tunfisch-Steaks. ****


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