„You are more brave than I am,“ hört man in den USA selten jemanden von einem Polizeiboot herüber rufen. Und ich muss gestehen, ich fühle mich auf dem Weg in Richtung Mastspitze jedes Mal alles Mögliche, nur nicht mutig…
Aber es muss sein. Im Binnenland konnte ich auf die Kletterpartie eine ganze Weile verzichten. Brücken, Stromleitungen, Schleusentore – immer wieder musste der Mast von Zeit zu Zeit in die Horizontale und ich hatte dann Gelegenheit zur Inspektion des Topps. Außerdem hatte ich dort nur sporadisch Tage unter Segeln verbringen können. Hier am Golf ist das anders: viel Segeln und kein Mastlegen. Darum klettere ich nun wieder etwa mindestens alle sechs Wochen einmal nach oben. Dabei werden Blöcke und Schäkel untersucht, Splinte erneuert und hin und wieder kommen einige Tropfen WD40 in die Kontakte der Mastlaterne oder einen Umlenkblock. In der Regel werden die aber bei Anzeichen von Problemen ausgetauscht und kommen dann ggf. gereinigt, geschmiert und geölt wieder in die Ersatzteilkiste für den nächsten Austausch.
Vor allem, bevor eine längere Etappe ansteht, wie die geplanten dreieinhalb Seetage nächste Woche, weiß ich gern, wie es im Topp aussieht.
[column col=“1/3″]Mit dem Top Climber komme gut allein nach oben. Einziger Haken des Systems: Es gibt nur eine Leine, an der ich mich nach oben hangle. Wenn die bricht, geht es im besten Fall in Feuerwehrmanier den Mast bis zur Saling herunter, im schlimmsten Fall ungebremst bis auf den Baum oder das Deck. – Jemand wie Larry, der das Fockfall als Sicherungsleine bedient, gibt da ein gutes Gefühl, auch wenn das Liros Fall seit dem Start in Hamburg kaum eine Spur von Abnutzung zeigt.
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In der „Klettertasche“ an der Hüfte:
- Sprüh-Dose WD40
- Taschenmesser (mit Leine)
- Flachzange
- Diverse Splinte und Sicherungsringe
- ein Umlenkblock
- einige Schäkel
- Lange Leine, um die Tasche ggf. herunterzulassen und etwas von Deck heraufholen zu können.
An Deck stehen griffbereit:
- Tasche mit Elektrowerkzeug
- Tasche mit größerem Werkzeug
- Tasche mit Rigg-Ersatzteilen
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Wogegen keine Sicherungsleine hilft: An der Ostküste und in den Bahamas war ich deutlich schneller oben und hatte hinterher weniger Muskelkater. Ich denke, das kommt mit der Zeit aber wieder. Und jedes Mal lockt aufs Neue ein Blick auf die Umgebung aus der Perspektive eines Ankerlichts.
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[message_box title=“FAQ“ color=“green“] In dieser Rubrik erzähle ich immer wieder etwas über Wartung und Ausrüstung während der Reise. Habt Ihr Fragen zu bestimmten Themen oder Anregungen, dann immer her damit![/message_box]
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