16 41.029N 083 19.801W Karibische See, irgendwo vor Nicaraguas Kueste. – Hier ist es blau! Ueber uns, neben uns, unter uns… Von der versprochenen Kaltfront und ihren Gewittern haben wir in der Nacht nur in weiter ferne ein wenig Leuchten am Horizont gesehen. Der Ostwind ging trotzdem. Die Tradewinds sind erschlagen von den Resten eines Schneesturms ueber Nordamerika. Seit vier Uhr in der Frueh rattert der Motor und schiebt uns durch die wogende Huegellandschaft der vergangenen Starkwinde. Grosser Schwell aus Osten, kleiner aus Norden. Selbst die Front musste einsehen, dass hier fuer Schneestuerme kein Platz mehr ist. Dafuer ist es karibisch, tropisch, einfach hei. Genauso heiss wie es blau ist. Ueberm Cockpit spannt sich der Rest eines alten Vorsegels als Sonnenschutz. – Unverzichtbar in diesen und den jetzt kommenden Breiten. Der zweite Trick gegen die Hitze sind nasse Hemden. Abwechselnd ziehen wir unsere T-Shirts aus, lassen sie auenbords voll Wasser saugen und ziehen sie nass wieder an. Viel Waerme bedeutet viel Verdunstung und die kuehlt fuer einige Minuten, bis Wind und Sonne die Hemden zu einer krustigen Salzfurgur erstarren lassen. Zweieinhalb Tage sind wir jetzt auf See und heute Nacht erreichen wir die Bank von Nicaragua. – Bergfest ist etwa zum Sonnenaufgang. ****
Blaue Tage
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