Seit einigen Tagen ist „Der Roland“ zur „Paulinchen“ geworden. Ich habe auf dem 18 Meter langen Holzschiff für eine Reise ins Europäische Nordmeer angeheuert. Ein Törn von Ålesund durch die Lofoten bis nach Harstad.
Die erste Woche an Bord ist fast vorüber und fand überwiegend an Bord statt. Eine schnelle Passage durch eine unwirtliche Schärenwelt, tiefe Fjordtäler und mit Ankerstopps zum Übernachten in taghellen Nächten.
Es ist wie jedes Mal, wenn ich auf ein Schiff gehe: Die Welt zieht sich auf einen Mikrokosmus zusammen. Rund herum gibt es Landschaft, die das Auge fesselt. Irgendwo dahinter findet weit weg das normale Leben.
Ich staune über die schneebedeckten Berge, und freue mich am eiskalten Wind im Gesicht. Richtige Kleidung, das wird gleich am ersten Tag klar, ist hier oben unerlässlich. Mehr warme Fließunterzieher hätte ich auf jeden Fall einpacken müssen und die Badehose wird wohl unbenutzt bleiben.
Der Roland von Bremen ist ein Mitreiseschiff, kein Wohnschiff. Funktional und von beeindruckender Ästhetik. Seine Geschichte begann 1936 und führte ihn durch viele Hände. Das Boot war Kriegsbeute, segelte nach San Francisco und fuhr in der Karibik. Allein die Historie des Schiffs zu atmen, macht das Segeln auf dem Roland zu einem Erlebnis. – Zum vollkommenen Wohlfühlschiff fehlt nur ein hauch Gemütlichkeit unter Deck. Aber das ist ein typisches Phänomen auf Booten mit regelmäßig wechselnder Crew.
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