Pacus in der Ostsee

Artikel beim schwedischen Ableger des Webmagazins: The Local
Artikel beim schwedischen Ableger des Webmagazins: The Local

Männer aufgepasst beim Sommertörn durch Skandinavien: Im Øresund haben Fischer ein Exemplar des Brasilianischen Pacu gefangen, ein Verwandter des Piranha.

Das schwedische Magazin „The Local“ rät Männern in diesem Sommer auf gutsitzende Badehosen beim Schwimmen zu achten. Das klingt nach einem Scherz, ist aber ernst gemeint: Denn Fischer haben im Øresund einen Verwandten des Piranhas gefangen, der nicht ohne Grund den Spitznamen „Ball Cutter“ trägt.„Der Pacu ist normalerweise ungefährlich für Menschen“, zitiert das Web-Magazin Henrik Carl vom Dänischen Naturhistorischen Museum, „aber er hat einen kräftigen Biss. Es sind Fälle aus anderen Ländern, wie Papua Neu Guinea, bekannt, in denen Männern ihre Hoden abgebissen wurden.“

Äußerlich ist der Fisch vom Piranha kaum zu unterscheiden. Er ernährt sich jedoch vorwiegend neben kleinen Fischen und Früchten von Nüssen. Laut Carl ist das der Grund für die Angriffe auf Menschen, denn männliche Hoden von Nachtschwimmern passen optisch ins Beuteschema eines hungrigen Pacus. Trotzdem beruhigt Carl: „Es ist deutlich wahrscheinlicher zu ertrinken, als die Hoden abgebissen zu bekommen“.

Wie viele Pacus es in die Ostsee geschafft haben und wie sie überhaupt dort hin gelangt sind, ist offenbar unklar. Es ist durchaus möglich, das das gefangene 21 Zentimeter große Exemplar ein Einzelfall bleibt, der im Ballasttank eines Frachters den Atlantik überquert hat. Auch eine langfristige Ausbreitung in der Ostsee ist unwahrscheinlich. Der Pacu ist ein Süßwasserfisch aus dem Amazonasgebiet, spätestens im kommenden Winter dürfte er kaum eine Chance zum Überleben haben. In seiner Südamerikanischen Heimat erreicht der Pacu jedoch bis zu 90 Zentimeter und 25 Kilogramm Gewicht.

 


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